Krak des Chevaliers

Unser Fahrer kommt ein bisschen zu spät, aber sicher nur, weil er seinen Gästen noch eine Flasche Wasser besorgt hat, die nun auf dem zum Tisch umgeklappten Mittelsitz der Rückbank steht. Er ist Tarkan-Fan und erzählt uns, dass er ein Mal im Jahr nach Alanya fährt, weil er die Türkei so mag.

Über die syrische Autobahn bringt er uns schnell und sicher zum Krak des Chevaliers, einer wirklich großen Burg bei Husn, westlich von Homs.

Wir nehmen die Burg auch noch in unser Arsenal von historischen Erinnerungen auf, um es mal so zu sagen. Sie ist wirklich schön, imposant, eine Ritterburg wie aus dem Bilderbuch, und wäre es nicht so diesig, könnte man bis zum Mittermeer sehen, und sicher auch bis in den Libanon.

Blick in den Innenhof des Burg.

Unser Fahrer macht uns anschließend noch weitere Sehenswürdigkeiten schmackhaft, zu denen er uns gerne Fahren würde, aber da wir nicht selbst bezahlen und uns schon so ganz schlecht fühlen, winken wir dankend ab und halten lieber ein wenig Mittagsschlaf. Auf einem Schild an der Autobahn heißt es: "London - Cape Town - Adventure Drive".

Anschließend sind wir bei der Familie zu Gast, es gibt Tee, Eis und Kuchen vom besten Konditor der Stadt im Gästezimmer mit Kronleuchter.

Unsere Gastgeber.

Im Gespräch erzähle ich von der Idee, meinem Bruder Max ein Trikot des örtlichen Fußballvereins Karamah Homs zu kaufen, ahne aber schon beim Sprechen, dass hier wieder lähmende Großzügigkeit ins Haus steht - und richtig, unser Gastgeber treibt am heiligen Freitag extra einen offenen Laden auf und bezahlt, keiner Widerrede möglich, ein komplettes Fan-Set aus Trikot, Mütze und Hut.

Zum Ende des Abends führt er uns noch in eines der Restaurants, die wir gestern schon besichtigen konnten. Fazit: Morgen zu jeder Mahlzeit nur einen Apfel. Die Müllabfuhr kommt hier übrigens Mitternachts.

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